Der Beginn des Stillens kann sowohl aufregend als auch herausfordernd sein. Viele frischgebackene Mütter haben Fragen und Sorgen, wenn es darum geht, ihr Neugeborenes zu stillen. Meist erhalten sie im klinischen Umfeld unterschiedliche Ratschläge, was oft noch mehr Verunsicherung hervorruft. In diesem Magazinbeitrag bieten wir hilfreiche Tipps und bewährte Methoden, um den Stillstart erfolgreich zu gestalten und die Vorteile des Stillens voll auszuschöpfen.
Die Wichtigkeit des Stillens
Muttermilch ist perfekt auf die Bedürfnisse von Babys zugeschnitten. Oder besser gesagt: deine Muttermilch ist perfekt auf die Bedürfnisse DEINES Babys angepasst. Sie liefert alle notwendigen Nährstoffe für Wachstum und Entwicklung und darüber hinaus Schutzstoffe, die die Gesundheit des Babys unterstützen. Selbst in wohlhabenden Ländern gibt es, wennd as Baby nicht gestillt wird, erhöhte Risiken wie beispielsweise vermehrte Mittelohrentzündungen, der plötzliche Kindstod (SIDS) oder Darmprobleme bei Frühgeborenen.
Wusstest du, dass du als Mama ebenfalls vom Stillen profitierst? Stillen reduziert das Risiko von Krankheiten wie Diabetes, Brust- und Eierstockkrebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zahlreiche Studien haben diese Vorteile des Stillens über Jahrzehnte hinweg bestätigt. Mit den nachstehenden 5 Tipps zum Stillstart hast du eine erste solide Grundlage für den Beginn des Stillens.
5 Tipps für deinen Stillstart
Tipp #1: Vorbereitung auf das Stillen
Vorbereitung ist alles – dies gilt auch für das Stillen. Leider werden Stillvorbereitungskurse noch viel zu wenig genutzt. Den meisten Frauen wird vermittelt, dass das Stillen ganz automatisch klappt. Doch das ist nicht korrekt. Stillen ist kein Instinkt, sondern eine sozial erlernte Fähigkeit. Sich auf das Stillen vorzubereiten ist also nicht nur ein “nice to have” sondern wird von uns betont empfohlen.
Mit der Vorbereitung in der Schwangerschaft setzt du bereits den ersten großen Meilenstein für die Stillbeziehung mit deinem Baby. In einem Stillvorbereitungskurs lernst du, dass du bereits in der Schwangerschaft Muttermilch produzierst, wie die Milchbildung erfolgt, wie du dein Baby korrekt anlegst und wie du auf häufige Probleme reagieren kannst. Du startest selbstsicherer in eure gemeinsame Stillzeit, da du fundiert aufgeklärt bist und dir bereits Wissen angeeignet hast. Diese Vorbereitung kann eine enorme Unterstützung sein, denn leider stillen viele Frauen aufgrund unzureichender oder verwirrender Informationen und Unterstützung bereits in den ersten Tagen und Wochen ab. Unser Stillvorbereitungskurs setzt genau hier an. Für deine Vorbereitung während der Schwangerschaft und die ersten Wochen nach der Geburt. On Demand und somit ganz individuell für dein Tempo und deine Verfügbarkeit, sodass ihr gemeinsam eine solide Vorbereitung auf das Stillen genießen könnt. Übrigens eignet er sich perfekt für Paare – also schnapp dir deine:n Partner:in und bereitet euch gemeinsam auf diese spannende Zeit vor.
Tipp #2 : Von Anfang an Stillen
Hast du schon mal von der Golden Hour nach der Geburt gehört? Wenn nicht, ist es höchste Zeit, dir unseren Stillvorbereitungskurs zu holen und dir ganz viel Wissen zum Stillen anzueignen! Die Golden Hour bezeichnet die ersten zwei Stunden nach der Geburt, in denen Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Baby besonders wichtig ist. Diese Zeit fördert die Bindung und erleichtert den Stillstart. Der intensive Haut-zu-Haut-Kontakt aktiviert eine Reihe an Reflexen des Neugeborenen, um eigenständig den Weg zur Brust zu finden und sich anzudocken.
Dieses Verhalten wird als “Self-Attachment” bezeichnet und wurde von Widström ausführlich erforscht und beschrieben. Das ermöglichte ungestörte Bonding und das Self-Attachment nach der Geburt markieren den Beginn eines erfolgreichen Starts in die Stillzeit. All das passiert ungefähr in den ersten zwei Stunden nach der Geburt.
Wenn du dich also schon öfter gefragt hast wie du mit dem Stillen beginnst, dann hast du hier die Antwort: direkt nach der Geburt, mit Hilfe des “Self-Attachments”.
Tipp #3: Korrekte Anlegetechnik beim Stillen
Für eine gelungene Stillbeziehung spielt das erfolgreiche und korrekte Anlegen des Babys an die Brust eine große Rolle. Aber was bedeutet korrektes Anlegen beim Stillen überhaupt? Die folgenden Punkte sind besonders wichtig und zu beachten, wenn dein Baby an der Brust saugt:
- Kein Schmerz beim Stillen: Wenn dein Baby an der Brust saugt um Muttermilch zu trinken, dürfen keine Schmerzen entstehen. Anfangs kann es ungewohnt und unangenehm sein, aber ein stechender Schmerz oder ein Brennen sind nicht normal.
- Angenehme Haltung beim Stillen: Nimm eine entspannte und bequeme Haltung ein.
- Kussmund: Die Ober- und Unterlippe deines Babys sollten beim Saugen nach außen gestülpt sein, wie bei einem Kussmund.
- Bauch-an-Bauch: Dein Baby sollte mit dem Bauch zu dir liegen, damit es sich nicht überstrecken muss. Hast du schon mal versucht, den Kopf komplett nach rechts oder links zu drehen und so zu trinken? Das ist sehr schwer und anstrengend.
Eine detaillierte Anleitung zum Anlegen beim Stillen, weitere essentielle Tipps hierfür sowie einige unterschiedliche Stillpositionen findest du in unserem Sillvorbereitungskurs.
Tipp #4: Häufiges Anlegen ist für den Stillstart unerlässlich
Je öfter du dein Baby anlegst, desto besser wird die Milchproduktion stimuliert. Häufiges Anlegen hilft nicht nur bei der Milchbildung, sondern fördert auch die Bindung zwischen dir und deinem Baby. Bis dein Baby das Geburtsgewicht wieder erreicht (sollte in den ersten 10 Tagen nach der Geburt erreicht werden), kann es hilfreich sein, es mindestens alle zwei bis drei Stunden anzulegen, auch nachts. Das häufige Anlegen, gerade zum Beginn des Stillens, unterstützt die Milchbildung und hilft deinem Baby, genügend Nahrung zu bekommen.
Tipp #5: Unterstützung und Hilfe holen
Scheue dich nicht, dir jederzeit Unterstützung von einer Stillberaterin oder Hebamme zu holen. Nicht nur der Stillstart kann herausfordernd sein, viele Frauen erleben während ihrer gesamten Stillzeit immer wieder Phasen, in denen sie sehr gefordert werden oder Fragen zum Stillen auftreten. Professionelle Unterstützung kann dir helfen, diese Phasen erfolgreich zu meistern und die Stillbeziehung zu stärken. Hier ist vor allem dein:e Partner:in gefragt – in den herausfordernden Momenten ist es wichtig, jemanden an deiner Seite zu haben, der dir hilft die Unterstützung zu organisieren die du benötigst. Daher ist es so wertvoll, wenn dein:e Partner:in von Anfang an ins Stillen miteinbezogen ist.
Fazit & Quellen
Ein erfolgreicher Stillstart beginnt am besten mit einer guten Vorbereitung. Unser Stillvorbereitungsonlinekurs enthält alle wissenswerten Informationen für die ersten Stunden, Tage und Wochen nach der Geburt. So bist du gut vorbereitet und startest kompetent in deine Stillbeziehung mit deinem Baby. Wenn du planst zu stillen, ist es sinnvoll, bereits im Voraus eine Stillberaterin auszuwählen, die dir bei eventuellen Problemen helfen kann. Vergiss nicht dein:e Partner:in von Anfang an mit ins Boot zu holen.
Quellen zum Stillen:
Hol dir jetzt gleich den Kurs!
- Eigne dir theoretische Wissen an um eine solide Grundlage für deine Stillbeziehung zu legen.
- Lerne die richtige Anlegetechnik zum Stillen um Schmerzen zu vermeiden.
- Erfahre, wie du deine Milchproduktion von Anfang an optimal unterstützt.
- Erhalte Tipps und Tricks zur Bewältigung von möglichen Stillproblemen.
- Sichere dir die nötige Unterstützung für deine ganz individuelle Stillbeziehung.
Liz ist zertifizierte Stillberaterin nach EISL sowie diplomierte Kinderkrankenpflegerin mit Spezialisierung auf der Früh- und Neugeborenenintensivstation in Salzburg.
In den Stillvorbereitungskurs fließen nicht nur ihre langjährige berufliche Erfahrung ein, sondern auch ihre persönlichen Erfahrungen aus der Stillzeit mit ihrem 2022 geborenen Sohn.