Kliniktasche packen für die Geburt

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In den letzten Wochen vor der Geburt taucht immer wieder die Frage auf, was für die Zeit in der Klinik alles benötigt, was wirklich gebraucht wird und was in der Kliniktasche auf keinen Fall fehlen darf. Und dabei auch: Was darf getrost daheim bleiben und ist total überflüssig. Soviel sei schon einmal verraten: Die Kliniktasche verhält sich wie der Koffer für den Urlaub. Meistens nimmt man viel zu viel mit. Für das eigene Sicherheitsgefühl kann es jedoch sehr hilfreich sein, alles mögliche einzupacken. Ob man es dann wirklich braucht, ist dabei eigentlich egal
Wir sehen es nämlich so: Doof wird es erst dann, wenn du während der Geburt gerne laut Musik aus deinem Lieblingslautsprecher hören möchtest und die Musikbox nicht mit eingepackt hast, weil du dir ein paar Tage davor noch gedacht hast, dass die überflüssig sei.

Kliniktasche packen ab wann?

Keiner kann voraussagen, wann dein Baby sich auf den Weg macht. Statistisch gesehen beschäftigen sich die meisten Frauen intensiv ab der 30. Schwangerschaftswoche mit der Geburt. Du kannst zu jedem Zeitpunkt, der sich für dich richtig anfühlt, mit dem Packen der Kliniktasche beginnen. Also auch jederzeit davor. Oder erst viel später. Hebammen und Gynäkolog:innen empfehlen das Packen der Tasche ab der 37. Schwangerschaftswoche. Hilfreich kann sein, dass du dir auf deinem Handy eine Liste anfertigst. Ein guter Tipp dabei ist,  die Liste mit einer vertrauten Person zu teilen, sollte es doch spontaner losgehen, als gedacht. So kann die Kliniktasche ins Krankenhaus nachgebracht werden.

Falls du, vielleicht gemeinsam mit deinem Partner/deiner Partnerin, oder auch alleine, nochmal ein paar Tage auf Babymoon (=Urlaub vor der Geburt) seid, ist es sehr ratsam, die Kliniktasche auch in den Urlaub mitzunehmen. 

Was gehört in die Klinktasche für die Geburt?

Für einen Kaiserschnitt – egal ob geplant oder ungeplant – packst du übrigens genau das Selbe in deine Kliniktasche, wie für eine klassische Geburt. Wir haben dir unsere Must-Haves für die Kliniktasche in vier Abschnitte unterteilt.

Packliste Kliniktasche für dich als werdende Mama

1. Snacks

Für uns ganz klar an erster Stelle: Dein Energielieferant für die Geburt, und natürlich die Zeit danach. Etwas zu essen und zum Snacken für zwischendurch. Dafür eignen sich am besten: Müsliriegel, Schokolade, Traubenzucker, Trockefrüchte, Nüsse,… alles, was dir schnell Energie gibt und einfach zu verdauen ist. Achte dabei darauf, dass es etwas ist, das dir schmeckt. Die Geburt ist bereits anstrengend genug, da musst du dir nicht auch noch mit schlechtem Essen das Leben schwer machen.

2. Kleidung für die Geburt

Eine der meist gestelltesten Fragen ist: was ziehe ich während der Geburt an? Dabei ist eines sicher, nämlich, dass die meisten Frauen ihre Kinder komplett nackt gebären. Du müsstest dir also theoretisch diesbezüglich gar keine Gedanken machen. Im Krankenhaus bekommt man ein OP-Hemd angeboten. Das ist ein langes, weites Hemd, das auf der Rückseite offen ist und im Nacken zusammengebunden. Grundsätzlich ist es Geschmackssache, ob man gerne ein Hemd aus der Klinik anzieht oder lieber in den eigenen Klamotten steckt während der Geburt. Möchtest du lieber etwas eigenes tragen, bietet sich ein weites T-Shirt oder Hemd besonders gut an. Auch für die Zeit nach der Geburt, sind weite, bequeme Hemden sehr praktisch. Sie sind rasch aufgeknüpft, wenn du dein Baby zu dir nimmst zum Kuscheln oder Stillen. Und sie sind genauso schnell wieder zugeknöpft, wenn die Ärzte zur Visite ganz plötzlich in deinem Zimmer stehen.

3. Gemütliche, wärmende Socken

Vielleicht zählst du zu den Frauen, die grundsätzlich stets kalte Füße haben. In diesem Fall können kuschelige Socken eine wahre Wohltat sein. Hebammen bestätigen unterdessen auch, dass warme Füße die Wehentätigkeit fördern und den Beckenboden entspannen.

4. Kulturbeutel & Hygieneprodukte

Es kann sehr angenehm sein, seine eigenen Produkte für die Hygiene mit zu haben. Das eigene Deo, das eigene Duschgel (Achtung: nicht im Intimbereich benutzen, hier nach der Geburt nur mit Wasser waschen) & Haarshampoo. Ein Kamm. Rasierer & Nagelschere bei Bedarf. Zahnbürste und Zahnpasta. All diese Dinge bekommt ihr auch in der Klinik, sollten sie vergessen werden. Sehr angenehm kann auch eine Po-Dusche sein. Viele Frauen haben vor dem ersten Harn und Stuhl nach der Geburt (egal ob vaginal oder bei Kaiserschnitt) Angst. Warmes Wasser eingefüllt in eine Po-Dusche fühlt sich wirklich wunderbar an und gibt dir Sicherheit, loszulassen.

5. Hausschuhe

Für Spaziergänge im Zimmer, am Flur des Krankenhauses oder draußen an der frischen Luft eignen sich Hausschuhe einfach am besten. Sie sind bequem, rasch an und ausgezogen und lassen sich oft Größenverstellen und können daher mit den warmen Socken gemeinsam getragen werden.
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6. Deine individuelle Playliste, eine Musikbox, (Noise Cancelling) Kopfhörer

Ein guter Tipp für die Geburt ist, sich eine ganz individuelle Musik-Playlist zu erstellen. Alle deine Lieblingssongs finden darauf Platz. Lade sie dir gerne offline auf dein Mobiltelefon hinunter. Oft hat man in Krankenhäusern oder Geburtskliniken nur wenig guten Empfang. Es bietet sich durchaus an, sogar zwei Playlisten für die Geburt zu erstellen: eine mit ruhiger Musik und eine mit kraftvollen Songs. So hast du für jede Phase die passende musikalische Unterstützung. Natürlich kann es auch sein, dass du dann, während der Geburt gar keine Musik hören möchtest. Liz zum Beispiel hörte ihre ruhige Geburstplaylist dafür nach der Geburt, während der ersten Tagen im Krankenhaus mit ihrem Baby sehr viel. Wenn es dir gut tut, während der Geburt Musik zu hören, können Kopfhörer dich dabei unterstützen, voll und ganz in deine Lieblingssongs einzutauchen.

7. Ladekabel

Etwas, das man gerne vergisst: Das Ladekabel für Handy, Musikbox, E-Reader,… Sodass du stets genügend Energie in deinen Geräten hast, die die für die Geburt und die Zeit davor und danach mitnehmen möchtest.

8. Tragetuch

Du und dein:e Partner:in habt euch vielleicht schon im Vorhinein damit auseinandergesetzt, ob du/ihr dein/euer Baby im Tragetuch tragen willst/wollt. Vor allem bei Babys, die sehr unruhig sind und die Geburt intensiv verarbeiten, hilft die körperliche Nähe und das Geborgensein im Tragetuch enorm. Lass nach der Geburt vor allem deinen Partner/deine Partnerin, euer Baby tragen, damit du dich gut erholen kannst. Bist du allein im Krankenhaus und fühlst dich wohl nach einer vaginalen Geburt, kannst auch du kurze Zeiten dein Baby im Tragetuch tragen. Keine Angst, dein Körper ist das Gewicht deines Kindes bereits aus der Schwangerschaft gewohnt.

9. Tagebuch

Dir geht sicherlich so einiges durch den Kopf und du möchtest deine Gedanken und Gefühle der ersten Tage nach der Geburt unmittelbar in schriftlicher Form festhalten. Dafür eignet sich ein Tagebuch hervorragend. Das Schreiben mit der Hand hat eine wunderbar meditative und fast therapeutische Wirkung. In einigen Wochen oder Jahren wirst du dich über das Geschriebene mit Sicherheit freuen und mit einem Lächeln auf diese besondere Zeit, deine Emotionen, deine Worte und Gedanken zurückblicken.

10. Spiele, Bücher, Magazine,...

Es klingt im ersten Moment vielleicht skurril aber manchmal kann es sein, dass Spiele, Bücher und Magazine dir deine Zeit im Krankenhaus immens bereichern werden. Warum? Eventuell bist du bereits stationär in der Klinik zur Geburt aufgenommen, dein Baby bewegt sich jedoch noch kein Bisschen. Nun ist Geduld gefragt. Im Krankenhaus kann einem ganz schön langweilig werden. Deshalb gilt es, einen Zeitvertreib zu finden. Vielleicht habt ihr ein Lieblingsspiel, dass ihr oft gemeinsam spielt. Oder du liest gerne Magazine oder Bücher. Pack alles ein, was dir hilft die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.

11. Aromaöle und/oder Diffusor

Vielleicht hast du in deinem Geburtsvorbereitungskurs gehört, dass du dir selbst einen Duftanker setzen kannst. Das funktioniert folgendermaßen: Du suchst dir, bereits während der Schwangerschaft, ein Aromaöl aus, das du wirklich gut riechen kannst. Anschließend manifestierst du, beim Riechen dieses Öles, einen positiven Gedanken und/oder ein positives Ereignis. Damit setzt du dir selbst einen Anker auf den du während der Geburt zurückgreifen kannst. Außerdem eigenen sich Öle auch gut für Massagen während der Geburt.

12. Zu guter Letzt

Alles, was dich in “Geburtsstimmung” bringt. Dazu gehört alles Schöne, Kuschelige, Wohlige, gut Riechende. Liz hat zum Beispiel Ultraschallbilder von ihrem Sohn Paul in einem Bilderrahmen mitgenommen und im Kreissaalzimmer aufgestellt. So konnte sie ihn sich immer wieder, während der Geburt visualisieren. Lies gerne ihren ganz persönlichen Geburts-Erfahrungsbericht.

Für das Baby

Kliniktasche Neugeborenes Geburt Haut zu Haut Kontakt
In den ersten Tagen ist es unendlich wichtig, dass Mama und Kind viel Haut-zu-Haut Kontakt haben. Kein einziges Stück Stoff sollte dazwischen sein. Spätestens bei der Entlassung aus der Klinik wird dem Baby jedoch etwas angezogen. Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als das erste, mit viel Liebe ausgesuchte Babyoutfit dem eigenen Kind anzuziehen. Auch eine kleine Baby-Kuscheldecke zum Stillen und einwickeln eignet sich gut für das Krankenhaus.

Für deine/n PartnerIn

Manche Familien entscheiden sich für ein sogenanntes Familienzimmer. In diesem Zimmer kann der Papa / die Co-Mama für die gesamte stationäre Zeit der Mama und des Babys mit dabei bleiben. Manchmal kann sogar das Geschwisterkind mit aufgenommen werden. Wenn ihr das möchtet, klärt dies unbedingt mit eurer Geburtsklinik im Vorhinein ab. Somit kann auch der werdende Papa, die werdende Co-Mama eine Tasche packen. Folgendes sollte dabei nicht fehlen:

 

  • Gemütliche Kleidung
  • eigene Zahnbürste 
  • Handy, Buch oder E-Reader, dazugehörige Ladekabel 
  • Hausschuhe 

Wichtige Unterlagen für die Geburt

  • Mutter-Kind-Pass
  • E-Card
  • Überweisung in die Geburtsklinik (keine Angst, falls dein Baby früher kommt, müssen dich öffentliche Krankenhäuser immer aufnehmen) 
  • Ein Kann kein Muss: Ein Dokument, wo du deine Wünsche für die Geburt festhältst. Zum Beispiel: Nabelschnur auspulsieren lassen, keine ungefragten Interventionen, Venflon nur bei Bedarf,… alles, womit du dich im Vorfeld auseinandergesetzt hast und das dir und deinem Partner/ deiner Partnerin wichtig ist.
  • Dokumente für die Vaterschaftsanerkennung: Diese kann bereits im Vorhinein beantragt werden. Nehmt sie dann mit, falls ihr sie schon habt. Ansonsten erledigt das der Papa / die Co-Mama nach dem Ankommen beim Standesamt.
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